Zucker, der oft wegen seiner negativen Auswirkungen auf die Gesundheit kritisiert wird, wirft Fragen über seine Auswirkungen auf Sportler auf. Während einige Quellen Zucker verteufeln und ihn mit Problemen wie Fettleibigkeit, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung bringen, wird er gleichzeitig als lebenswichtige Energiequelle für sportliche Leistungen angepriesen.
Dieser Blog, der dritte in unserer Reihe, befasst sich mit der entscheidenden Frage: "Ist Zucker für Sportler schädlich?"
Erkundung der Zuckerempfehlungen
Verschiedene Organisationen haben Empfehlungen zum Zuckerkonsum herausgegeben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist auf die Risiken eines übermäßigen Verzehrs von freiem Zucker hin und bringt ihn mit Zahnverfall und möglicher Gewichtszunahme in Verbindung. Sie empfiehlt, Zucker auf weniger als 10 % der täglichen Gesamtenergiezufuhr zu beschränken, was bei Erwachsenen etwa 12 Teelöffeln (50 Gramm) entspricht. Strengere Richtlinien schlagen vor, Zucker auf weniger als 5 % der Energiezufuhr zu reduzieren, um noch größere gesundheitliche Vorteile zu erzielen.
Die amerikanischen Ernährungsrichtlinien greifen diese Empfehlung auf und empfehlen Personen ab 2 Jahren, weniger als 10 % der Gesamtkalorien durch zugesetzten Zucker zu ersetzen. Im Vereinigten Königreich wird empfohlen, dass die Aufnahme von freiem Zucker 5 % der täglichen Energiezufuhr nicht überschreiten sollte. Trotz einiger Unterschiede zwischen den Ländern ist der Konsens klar: Übermäßiger Zucker ist gesundheitsschädlich.
Zuckerarten entschlüsseln: Natürlicher vs. zugesetzter Zucker
Zucker kann als natürlicher oder zugesetzter Zucker in unserer Ernährung kategorisiert werden. Natürlicher Zucker ist in Lebensmitteln wie Milch und Obst enthalten, während zugesetzter Zucker bei der Verarbeitung zugesetzt wird. Obwohl sie chemisch ähnlich sind, können sie in verschiedenen Lebensmitteln mit unterschiedlichen Nährwertprofilen verpackt sein.
Die negativen Auswirkungen von Zucker auf die Gesundheit
Eine Fülle von Beweisen belegt die negativen Auswirkungen eines übermäßigen Zuckerkonsums. So ergab eine Studie mit über 11 000 Erwachsenen, dass diejenigen, die etwa 20 % der Energie aus Zucker zu sich nehmen, ein um 38 % höheres Sterblichkeitsrisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben als diejenigen, die nur 8 % Zucker zu sich nehmen. Es gibt zwar Zusammenhänge zwischen Zucker und Gesamtmortalität, nichtalkoholischer Fettlebererkrankung und Bluthochdruck, aber die Behauptungen über Krebs sind nicht bewiesen.
Verständnis der Bedeutung von "übermäßig"
Die Definition des Begriffs "übermäßiger" Zuckerkonsum ist komplex. Der Kontext spielt eine entscheidende Rolle. Was für einen sitzenden Menschen übermäßig ist, kann für einen Radfahrer, der mit hoher Intensität fährt, angemessen sein. Faktoren wie die Kohlenhydratbilanz und der Zeitpunkt des Trainings verkomplizieren das Bild zusätzlich.
Entlarvung der Behauptungen über Glukosespitzen
Die Behauptung, dass Zucker Blutzuckerspitzen verursacht, ist vielschichtig. Nicht alle Zuckerarten führen zu einem erheblichen Anstieg des Blutzuckerspiegels; Fruktose hat eine andere Wirkung als Glukose. Bewegung hat einen erheblichen Einfluss auf die Blutzuckerreaktion; selbst während des Sports können Blutzuckerspitzen kontrolliert werden. Vorübergehende Veränderungen des Blutzuckerspiegels sollten nicht mit chronisch hohen Werten verwechselt werden.
Zuckerkonsum und Fettleber
Übermäßiger Zuckerkonsum trägt zur Bildung von Triglyceriden und Fettleber bei, beides Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Probleme sind jedoch in erster Linie auf einen Kalorienüberschuss und nicht auf Zucker allein zurückzuführen.
Zuckerkonsum im Energiegleichgewicht
Wird Zucker im Rahmen einer ausgeglichenen Energiebilanz konsumiert, gibt es nur begrenzte Hinweise auf negative gesundheitliche Auswirkungen im Zusammenhang mit der Zuckeraufnahme. In den Studien wird häufig der Einfluss von körperlicher Betätigung übersehen, die die Glukosereaktion stark beeinflusst. Bewegung verbessert die Insulinempfindlichkeit und unterscheidet sie von chronisch erhöhten Glukosekonzentrationen, die mit einer schlechten Insulinempfindlichkeit verbunden sind.
Zuckerzufuhr und körperliche Aktivität
Der Einfluss von Bewegung auf die Glukosereaktion wird in Studien häufig vernachlässigt. Bewegung erhöht die Insulinempfindlichkeit akut und chronisch. Die unzureichende Berücksichtigung der umfassenden Auswirkungen von Bewegung ist ein weit verbreiteter Mangel in der Ernährungsforschung.
Erforschung der hohen Zuckerzufuhr bei Sportlern
Für Sportler, insbesondere für diejenigen, die längere Zeit Sport treiben, kann eine höhere Kohlenhydrat- und Zuckerzufuhr empfohlen werden. Während des Sports kann der Zuckerkonsum die Leistung steigern und die Glykogenspeicher wieder auffüllen.
Zuckerzufuhr bei Sportlern
Sportler sollten sich an die Sporternährungsrichtlinien halten, um Höchstleistungen zu erzielen, aber auch eine ausgewogene Ernährung für die tägliche Gesundheit einbeziehen. Zucker spielt zwar eine Rolle bei der Energieversorgung während des Trainings und bei der Regeneration, doch ist es wichtig, nährstoffreiche Vollwertkost zu bevorzugen. Aktiv zu bleiben und die Kohlenhydratreserven regelmäßig aufzubrauchen sind Schlüsselstrategien.
Wie sich Zucker auf Sportler auswirkt, hängt im Wesentlichen von einem komplexen Zusammenspiel mehrerer Faktoren ab, darunter Energiebilanz, körperliche Aktivität und Trainingsintensität. Während die Empfehlungen eine Orientierungshilfe für die Bevölkerung darstellen, bestimmen die individuellen Umstände die tatsächliche Wirkung von Zucker auf die Gesundheit. Für Sportler spielt Zucker eine Rolle bei der Leistungsoptimierung und der schnellen Erholung, und zwar im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung.
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