Grundlagen

Beeinträchtigt oder stärkt körperliche Aktivität die Immunität?

Die Beziehung zwischen körperlicher Betätigung und Immunsystem wird erörtert, wobei ein ausgewogenes Training wichtig ist.

Der Artikel erörtert die Beziehung zwischen körperlicher Betätigung und dem Immunsystem und stellt die Annahme in Frage, dass intensives Training die Immunität schwächt und die Anfälligkeit für Infektionen erhöht. Jüngste Übersichtsarbeiten bieten eine alternative Perspektive und betonen, wie wichtig es ist, das richtige Gleichgewicht bei der Dauer und Intensität des Trainings zu finden.

Die Auswirkungen von Sport auf das Immunsystem

Während der sportlichen Betätigung steigt die Zahl der Immunzellen im Blut erheblich an, doch nach der sportlichen Betätigung sinkt die Zahl der zirkulierenden Immunzellen. Dieser Rückgang wurde zunächst als Immunsuppression angesehen, wird aber heute als Umverteilung in Bereiche verstanden, die möglicherweise infiziert worden sind. Akute körperliche Betätigung stärkt die antibakterielle und antivirale Immunität, indem sie die Immunüberwachung verbessert.

Dauer und Intensität der körperlichen Betätigung - den "Sweet Spot" finden

Das "J-Kurven"-Konzept der Sportimmunität legt nahe, dass ein zu hoher Leistungsdruck das Infektionsrisiko erhöht und sogar das Risiko übertrifft, überhaupt nicht zu trainieren. Es gibt einen "Sweet Spot", bei dem eine angemessene Trainingsbelastung das Infektionsrisiko verringert. Mäßiges Training bietet einen besseren Schutz vor Atemwegsinfektionen als sitzende Tätigkeit oder sehr intensives Training. Übermäßiges Training verursacht körperliche Schäden und Stressreaktionen, die die Fähigkeit des Immunsystems, Infektionen abzuwehren, beeinträchtigen.

Faktoren, die die Immunfunktion beeinflussen

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Immunfunktion, darunter Schlafstörungen, Temperaturschwankungen, Müdigkeit, unzureichende Ernährung, Dehydrierung, psychischer Stress und Umwelteinflüsse. Die Berücksichtigung dieser Faktoren ist entscheidend für die Aufrechterhaltung eines starken Immunsystems.

Gefahren von Übertraining

Auch wenn Sport die Immunkompetenz verbessert, kann ein konsequentes Übertraining die Immunabwehr beeinträchtigen, insbesondere in Zeiten hoher Belastung. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu finden und übermäßiges Training zu vermeiden.

Tipps

Um ein starkes Immunsystem aufrechtzuerhalten, empfiehlt es sich, die Gesamttrainingsbelastung zu kontrollieren, für eine angemessene Ernährung und Flüssigkeitszufuhr zu sorgen, dem Schlaf Vorrang einzuräumen, psychischen Stress und Ängste zu bewältigen, Anzeichen von Übertraining zu überwachen und den Kontakt mit potenziellen Infektionsquellen zu minimieren.

Schlussfolgerung

Sport kann die Immunfunktion verbessern und das Infektionsrisiko verringern, wenn er in Maßen und unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren durchgeführt wird. Das richtige Gleichgewicht von Trainingsdauer und -intensität ist entscheidend, um von den Vorteilen zu profitieren, ohne das Immunsystem zu gefährden. Wenn man sich an die angegebenen Richtlinien hält, kann man ein starkes Immunsystem erhalten und gleichzeitig seine langfristigen Trainingsziele verfolgen.

Die Vorstellung, dass lang andauernde und intensive sportliche Betätigung das Immunsystem schwächt und die Anfälligkeit für Infektionen erhöht, ist ein Diskussionsthema. Frühe Forschungsstudien aus den 1980er und 1990er Jahren legten einen Zusammenhang zwischen Sport und einem höheren Infektionsrisiko nahe. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch eine andere Perspektive auf und weisen darauf hin, dass Sport die Immunfunktion und die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten tatsächlich verbessern kann. Der Schlüssel liegt darin, das richtige Gleichgewicht in Bezug auf die Dauer und Intensität des Trainings zu finden.

Frühe Studien über körperliche Betätigung und Immunsuppression

In der Vergangenheit haben Forscher Studien durchgeführt, in denen Läufer befragt wurden, ob sie nach der Teilnahme an Langstreckenläufen Symptome von Infektionen der oberen Atemwege hatten. Viele Teilnehmer berichteten über Symptome wie eine laufende Nase, Husten und Halsschmerzen, was zu der Annahme führte, dass Sport das Infektionsrisiko erhöht. Diese Studien wiesen jedoch Einschränkungen auf, da die gemeldeten "Infektionen" nicht durch Laboranalysen bestätigt wurden. Außerdem deuten neuere Erkenntnisse darauf hin, dass die meisten der nach dem Sport gemeldeten Symptome keine tatsächlichen Infektionen sind, sondern durch andere Faktoren wie Allergien verursacht werden. Nichtsdestotrotz gaben diese frühen Beobachtungen den Anstoß zu weiteren Forschungen über die Auswirkungen von Sport auf das Immunsystem.

Die Auswirkungen von körperlicher Betätigung auf das Immunsystem

Bei sportlicher Betätigung steigt die Zahl der Immunzellen im Blutkreislauf erheblich an. So kann sich beispielsweise die Zahl der natürlichen Killerzellen um das bis zu 10-fache erhöhen. Nach dem Sport nimmt die Zahl der zirkulierenden Immunzellen jedoch ab, fällt manchmal unter die Werte vor dem Sport und bleibt 3 bis 72 Stunden lang niedrig, bevor sie sich wieder normalisiert. Dieser Rückgang wurde zunächst als Beweis für eine Immunsuppression gedeutet und als "Open-Window-Theorie" bezeichnet.

Neuere Erkenntnisse stellen diese Theorie jedoch in Frage und deuten darauf hin, dass der Rückgang der Anzahl der Immunzellen nicht bedeutet, dass sie verloren gegangen sind oder zerstört wurden. Stattdessen werden die Zellen in Bereiche des Körpers umverteilt, die möglicherweise infiziert wurden, wie z. B. die Lunge aufgrund der erhöhten Atemfrequenz und -tiefe während des Trainings. Diese alternative Erklärung besagt, dass akute körperliche Betätigung die antibakterielle und antivirale Immunität durch eine verstärkte Immunüberwachung verbessert.

Dauer und Intensität des Trainings - den "Sweet Spot" finden

Etwa zur gleichen Zeit entstand ein weiteres Konzept, die so genannte "J-Kurve" der Belastungsimmunität, die den Zusammenhang zwischen der Trainingsbelastung und dem damit verbundenen Infektionsrisiko veranschaulicht. Die Theorie besagt, dass das Risiko einer Infektion deutlich steigt, wenn die Leistung zu weit in Richtung Übertraining geht oder sich diesem nähert. Überraschenderweise kann das Risiko sogar höher sein als das Risiko, überhaupt nicht zu trainieren.Die J-Kurve unterstreicht, dass es einen "Sweet Spot" gibt, an dem eine angemessene Trainingsbelastung das Infektionsrisiko verringert. Sportler, die mäßig trainieren, sind besser vor Atemwegsinfektionen geschützt als diejenigen, die sich nicht bewegen oder sehr intensiv trainieren. Der Grund dafür ist, dass eine hohe Trainingsbelastung körperliche Schäden verursacht, die zu Stressreaktionen führen, welche die Fähigkeit des Immunsystems, Infektionen abzuwehren, beeinträchtigen.

Faktoren, die die Immunfunktion beeinflussen

Entgegen der landläufigen Meinung ist Sport an sich nicht immunsuppressiv. Verschiedene Faktoren können die Immunfunktion beeinflussen, darunter Schlafstörungen, Temperaturschwankungen, Müdigkeit, unzureichende Ernährung, Dehydrierung, psychischer Stress und Umwelteinflüsse. Diese Faktoren müssen berücksichtigt werden, um ein starkes Immunsystem zu erhalten.

Gefahren von Übertraining

Zwar kann Sport die Immunkompetenz verbessern, doch kann eine konsequente Überanstrengung die Immunabwehr beeinträchtigen. Dies ist besonders kontraproduktiv in Zeiten hoher Belastung, wenn das Immunsystem bereits geschwächt ist. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu finden und übermäßiges Training zu vermeiden, das zu körperlicher und geistiger Belastung führt.

Tipps für das Training und die Aufrechterhaltung eines starken Immunsystems

Um das Immunsystem stark zu halten und eine langfristige Trainingskonstanz zu unterstützen, sollten einige wichtige Tipps beachtet werden:

  1. Kontrollieren Sie die Gesamttrainingsbelastung: Reduzieren Sie in Zeiten hoher Belastung die Trainingsintensität und den Trainingsumfang, um den Körper nicht zu überlasten.
  2. Effektiv tanken und hydrieren: Achten Sie auf eine angemessene Ernährung und Flüssigkeitszufuhr, insbesondere nach intensiven Trainingseinheiten, um Energiemangel und Nährstoffdefizite zu vermeiden.
  3. Geben Sie dem Schlaf den Vorrang: Sorgen Sie jede Nacht für ausreichend hochwertigen Schlaf, um die Regeneration und die Immunfunktion zu unterstützen.
  4. Bewältigen Sie psychischen Stress und Ängste: Nehmen Sie sich Zeit, um Stress abzubauen, und beschäftigen Sie sich mit Aktivitäten, die zur Entspannung des Geistes beitragen.
  5. Achten Sie auf Anzeichen von Übertraining: Behalten Sie Messwerte wie Ruhepuls, Stimmung, Leistung und Motivation im Auge, um frühe Anzeichen von Ermüdung zu erkennen und das Training entsprechend anzupassen.
  6. Minimieren Sie die Exposition gegenüber potenziellen Infektionsquellen: Achten Sie auf gute persönliche Hygiene, vermeiden Sie engen Kontakt mit kranken Personen und treffen Sie Vorsichtsmaßnahmen in überfüllten Räumen.
Schlussfolgerung

Bewegung kann, wenn sie in Maßen und unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren durchgeführt wird, die Immunfunktion verbessern und das Infektionsrisiko verringern. Das richtige Gleichgewicht von Trainingsdauer und -intensität ist entscheidend, um die Vorteile zu nutzen, ohne das Immunsystem zu gefährden. Wenn Sie diese Richtlinien befolgen, können Sie ein starkes Immunsystem erhalten und Ihre langfristigen Trainingsziele unterstützen.

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Wissenschaftliche Referenzen
  1. Campbell, J., Riddell, N. E., Burns, V. E., Seed, P. T., Van Zanten, J. J. C. S. V., Drayson, M. T. & Bosch, J. A. (2009). Acute exercise mobilises CD8+ T lymphocytes exhibiting an effector-memory phenotype. _Brain Behavior and Immunity_, _23_(6), 767–775. https://doi.org/10.1016/j.bbi.2009.02.011
  2. Campbell, J. & Turner, J. M. A. (2018). Debunking the Myth of Exercise-Induced Immune Suppression: Redefining the Impact of Exercise on Immunological Health Across the Lifespan. _Frontiers in Immunology_, _9_. https://doi.org/10.3389/fimmu.2018.00648
  3. Infectious episodes in runners before and after the Los Angeles Marathon_. (1990, 1. September). PubMed.]() https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2266764/
  4. Spence, L., Brown, W. J., Pyne, D. B., Nissen, M. D., Sloots, T. P., McCormack, J. G., Locke, A. S. & Fricker, P. A. (2007). Incidence, Etiology, and Symptomatology of Upper Respiratory Illness in Elite Athletes. _Medicine and Science in Sports and Exercise_, _39_(4), 577–586. https://doi.org/10.1249/mss.0b013e31802e851a
Grundlagen

Beeinträchtigt oder stärkt körperliche Aktivität die Immunität?

Die Beziehung zwischen körperlicher Betätigung und Immunsystem wird erörtert, wobei ein ausgewogenes Training wichtig ist.

Der Artikel erörtert die Beziehung zwischen körperlicher Betätigung und dem Immunsystem und stellt die Annahme in Frage, dass intensives Training die Immunität schwächt und die Anfälligkeit für Infektionen erhöht. Jüngste Übersichtsarbeiten bieten eine alternative Perspektive und betonen, wie wichtig es ist, das richtige Gleichgewicht bei der Dauer und Intensität des Trainings zu finden.

Die Auswirkungen von Sport auf das Immunsystem

Während der sportlichen Betätigung steigt die Zahl der Immunzellen im Blut erheblich an, doch nach der sportlichen Betätigung sinkt die Zahl der zirkulierenden Immunzellen. Dieser Rückgang wurde zunächst als Immunsuppression angesehen, wird aber heute als Umverteilung in Bereiche verstanden, die möglicherweise infiziert worden sind. Akute körperliche Betätigung stärkt die antibakterielle und antivirale Immunität, indem sie die Immunüberwachung verbessert.

Dauer und Intensität der körperlichen Betätigung - den "Sweet Spot" finden

Das "J-Kurven"-Konzept der Sportimmunität legt nahe, dass ein zu hoher Leistungsdruck das Infektionsrisiko erhöht und sogar das Risiko übertrifft, überhaupt nicht zu trainieren. Es gibt einen "Sweet Spot", bei dem eine angemessene Trainingsbelastung das Infektionsrisiko verringert. Mäßiges Training bietet einen besseren Schutz vor Atemwegsinfektionen als sitzende Tätigkeit oder sehr intensives Training. Übermäßiges Training verursacht körperliche Schäden und Stressreaktionen, die die Fähigkeit des Immunsystems, Infektionen abzuwehren, beeinträchtigen.

Faktoren, die die Immunfunktion beeinflussen

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Immunfunktion, darunter Schlafstörungen, Temperaturschwankungen, Müdigkeit, unzureichende Ernährung, Dehydrierung, psychischer Stress und Umwelteinflüsse. Die Berücksichtigung dieser Faktoren ist entscheidend für die Aufrechterhaltung eines starken Immunsystems.

Gefahren von Übertraining

Auch wenn Sport die Immunkompetenz verbessert, kann ein konsequentes Übertraining die Immunabwehr beeinträchtigen, insbesondere in Zeiten hoher Belastung. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu finden und übermäßiges Training zu vermeiden.

Tipps

Um ein starkes Immunsystem aufrechtzuerhalten, empfiehlt es sich, die Gesamttrainingsbelastung zu kontrollieren, für eine angemessene Ernährung und Flüssigkeitszufuhr zu sorgen, dem Schlaf Vorrang einzuräumen, psychischen Stress und Ängste zu bewältigen, Anzeichen von Übertraining zu überwachen und den Kontakt mit potenziellen Infektionsquellen zu minimieren.

Schlussfolgerung

Sport kann die Immunfunktion verbessern und das Infektionsrisiko verringern, wenn er in Maßen und unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren durchgeführt wird. Das richtige Gleichgewicht von Trainingsdauer und -intensität ist entscheidend, um von den Vorteilen zu profitieren, ohne das Immunsystem zu gefährden. Wenn man sich an die angegebenen Richtlinien hält, kann man ein starkes Immunsystem erhalten und gleichzeitig seine langfristigen Trainingsziele verfolgen.

Die Vorstellung, dass lang andauernde und intensive sportliche Betätigung das Immunsystem schwächt und die Anfälligkeit für Infektionen erhöht, ist ein Diskussionsthema. Frühe Forschungsstudien aus den 1980er und 1990er Jahren legten einen Zusammenhang zwischen Sport und einem höheren Infektionsrisiko nahe. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch eine andere Perspektive auf und weisen darauf hin, dass Sport die Immunfunktion und die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten tatsächlich verbessern kann. Der Schlüssel liegt darin, das richtige Gleichgewicht in Bezug auf die Dauer und Intensität des Trainings zu finden.

Frühe Studien über körperliche Betätigung und Immunsuppression

In der Vergangenheit haben Forscher Studien durchgeführt, in denen Läufer befragt wurden, ob sie nach der Teilnahme an Langstreckenläufen Symptome von Infektionen der oberen Atemwege hatten. Viele Teilnehmer berichteten über Symptome wie eine laufende Nase, Husten und Halsschmerzen, was zu der Annahme führte, dass Sport das Infektionsrisiko erhöht. Diese Studien wiesen jedoch Einschränkungen auf, da die gemeldeten "Infektionen" nicht durch Laboranalysen bestätigt wurden. Außerdem deuten neuere Erkenntnisse darauf hin, dass die meisten der nach dem Sport gemeldeten Symptome keine tatsächlichen Infektionen sind, sondern durch andere Faktoren wie Allergien verursacht werden. Nichtsdestotrotz gaben diese frühen Beobachtungen den Anstoß zu weiteren Forschungen über die Auswirkungen von Sport auf das Immunsystem.

Die Auswirkungen von körperlicher Betätigung auf das Immunsystem

Bei sportlicher Betätigung steigt die Zahl der Immunzellen im Blutkreislauf erheblich an. So kann sich beispielsweise die Zahl der natürlichen Killerzellen um das bis zu 10-fache erhöhen. Nach dem Sport nimmt die Zahl der zirkulierenden Immunzellen jedoch ab, fällt manchmal unter die Werte vor dem Sport und bleibt 3 bis 72 Stunden lang niedrig, bevor sie sich wieder normalisiert. Dieser Rückgang wurde zunächst als Beweis für eine Immunsuppression gedeutet und als "Open-Window-Theorie" bezeichnet.

Neuere Erkenntnisse stellen diese Theorie jedoch in Frage und deuten darauf hin, dass der Rückgang der Anzahl der Immunzellen nicht bedeutet, dass sie verloren gegangen sind oder zerstört wurden. Stattdessen werden die Zellen in Bereiche des Körpers umverteilt, die möglicherweise infiziert wurden, wie z. B. die Lunge aufgrund der erhöhten Atemfrequenz und -tiefe während des Trainings. Diese alternative Erklärung besagt, dass akute körperliche Betätigung die antibakterielle und antivirale Immunität durch eine verstärkte Immunüberwachung verbessert.

Dauer und Intensität des Trainings - den "Sweet Spot" finden

Etwa zur gleichen Zeit entstand ein weiteres Konzept, die so genannte "J-Kurve" der Belastungsimmunität, die den Zusammenhang zwischen der Trainingsbelastung und dem damit verbundenen Infektionsrisiko veranschaulicht. Die Theorie besagt, dass das Risiko einer Infektion deutlich steigt, wenn die Leistung zu weit in Richtung Übertraining geht oder sich diesem nähert. Überraschenderweise kann das Risiko sogar höher sein als das Risiko, überhaupt nicht zu trainieren.Die J-Kurve unterstreicht, dass es einen "Sweet Spot" gibt, an dem eine angemessene Trainingsbelastung das Infektionsrisiko verringert. Sportler, die mäßig trainieren, sind besser vor Atemwegsinfektionen geschützt als diejenigen, die sich nicht bewegen oder sehr intensiv trainieren. Der Grund dafür ist, dass eine hohe Trainingsbelastung körperliche Schäden verursacht, die zu Stressreaktionen führen, welche die Fähigkeit des Immunsystems, Infektionen abzuwehren, beeinträchtigen.

Faktoren, die die Immunfunktion beeinflussen

Entgegen der landläufigen Meinung ist Sport an sich nicht immunsuppressiv. Verschiedene Faktoren können die Immunfunktion beeinflussen, darunter Schlafstörungen, Temperaturschwankungen, Müdigkeit, unzureichende Ernährung, Dehydrierung, psychischer Stress und Umwelteinflüsse. Diese Faktoren müssen berücksichtigt werden, um ein starkes Immunsystem zu erhalten.

Gefahren von Übertraining

Zwar kann Sport die Immunkompetenz verbessern, doch kann eine konsequente Überanstrengung die Immunabwehr beeinträchtigen. Dies ist besonders kontraproduktiv in Zeiten hoher Belastung, wenn das Immunsystem bereits geschwächt ist. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu finden und übermäßiges Training zu vermeiden, das zu körperlicher und geistiger Belastung führt.

Tipps für das Training und die Aufrechterhaltung eines starken Immunsystems

Um das Immunsystem stark zu halten und eine langfristige Trainingskonstanz zu unterstützen, sollten einige wichtige Tipps beachtet werden:

  1. Kontrollieren Sie die Gesamttrainingsbelastung: Reduzieren Sie in Zeiten hoher Belastung die Trainingsintensität und den Trainingsumfang, um den Körper nicht zu überlasten.
  2. Effektiv tanken und hydrieren: Achten Sie auf eine angemessene Ernährung und Flüssigkeitszufuhr, insbesondere nach intensiven Trainingseinheiten, um Energiemangel und Nährstoffdefizite zu vermeiden.
  3. Geben Sie dem Schlaf den Vorrang: Sorgen Sie jede Nacht für ausreichend hochwertigen Schlaf, um die Regeneration und die Immunfunktion zu unterstützen.
  4. Bewältigen Sie psychischen Stress und Ängste: Nehmen Sie sich Zeit, um Stress abzubauen, und beschäftigen Sie sich mit Aktivitäten, die zur Entspannung des Geistes beitragen.
  5. Achten Sie auf Anzeichen von Übertraining: Behalten Sie Messwerte wie Ruhepuls, Stimmung, Leistung und Motivation im Auge, um frühe Anzeichen von Ermüdung zu erkennen und das Training entsprechend anzupassen.
  6. Minimieren Sie die Exposition gegenüber potenziellen Infektionsquellen: Achten Sie auf gute persönliche Hygiene, vermeiden Sie engen Kontakt mit kranken Personen und treffen Sie Vorsichtsmaßnahmen in überfüllten Räumen.
Schlussfolgerung

Bewegung kann, wenn sie in Maßen und unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren durchgeführt wird, die Immunfunktion verbessern und das Infektionsrisiko verringern. Das richtige Gleichgewicht von Trainingsdauer und -intensität ist entscheidend, um die Vorteile zu nutzen, ohne das Immunsystem zu gefährden. Wenn Sie diese Richtlinien befolgen, können Sie ein starkes Immunsystem erhalten und Ihre langfristigen Trainingsziele unterstützen.

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Wissenschaftliche Referenzen
  1. Campbell, J., Riddell, N. E., Burns, V. E., Seed, P. T., Van Zanten, J. J. C. S. V., Drayson, M. T. & Bosch, J. A. (2009). Acute exercise mobilises CD8+ T lymphocytes exhibiting an effector-memory phenotype. _Brain Behavior and Immunity_, _23_(6), 767–775. https://doi.org/10.1016/j.bbi.2009.02.011
  2. Campbell, J. & Turner, J. M. A. (2018). Debunking the Myth of Exercise-Induced Immune Suppression: Redefining the Impact of Exercise on Immunological Health Across the Lifespan. _Frontiers in Immunology_, _9_. https://doi.org/10.3389/fimmu.2018.00648
  3. Infectious episodes in runners before and after the Los Angeles Marathon_. (1990, 1. September). PubMed.]() https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2266764/
  4. Spence, L., Brown, W. J., Pyne, D. B., Nissen, M. D., Sloots, T. P., McCormack, J. G., Locke, A. S. & Fricker, P. A. (2007). Incidence, Etiology, and Symptomatology of Upper Respiratory Illness in Elite Athletes. _Medicine and Science in Sports and Exercise_, _39_(4), 577–586. https://doi.org/10.1249/mss.0b013e31802e851a
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